„Sorry, die Kaffeemaschine hat ihren Geist aufgegeben.“ Der Satz von Busfahrer Bruno sorgte bei einigen seiner Gäste – allen voran bei Peter, einem Liebhaber des braunen Goldes – für lange Gesichter. Wenige Minuten zuvor nahm der Car mit 39 Theaterfreunden an Bord die Reise ins Ungewisse in Angriff. Trotz früher Morgenstunde war bei den TGF-Mitgliedern die Vorfreude gross – sowohl auf die bevorstehende Theaterreise wie auch den Morgenkaffee im Car. Doch dann die Hiobsbotschaft: Die Kaffeemaschine verweigerte ihren Dienst. Die Organisatoren Katja und Gian versuchten mit einer reichhaltigen Auswahl an Brötchen und selbstgemachten Knäckebrote (das Rezept gibt es übrigens hier auf der Seite) die Wogen zu glätten. Der aufgebrachte Aktuar konnte allerdings erst bei einem Zwischenstopp mit einem Tankstellen-Kaffee besänftigt werden.
Mittlerweile war die Reisegruppe schon fast an ihrem ersten Ziel angekommen. Wie immer unterlag das Programm zuvor strengster Geheimhaltung. Weder russischen Hackern noch WikiLeaks gelang es, an Informationen zu kommen. Erst kurz vor Ankunft lüftete Reiseleiter Gian dann das erste Geheimnis. Ganz nach dem Motto „Bier her, Bier her oder ich kipp um“ besichtigten wir die Brasserie Haldemann in Sugiez im Kanton Freiburg. Uns erwartete eine kurze Einführung in die Kunst des Bierbrauens. Wer den genauen Ablauf des Brauprozesses wissen will, darf sich vertrauensvoll an Jörg wenden. Beim Autor ist bei dieser Thematik Hopfen und Malz verloren.
Was folgte war eine Degustation einmal quer durch die Bierpalette: Vom süssen Malzbier, über das etwas bittere gehopfte Bier bis zum Black Ale. Und natürlich war auch fürs Essen gesorgt. Ein reichhaltiges Buffet mit Braten, Knödeln und Kartoffelsalat erwartete uns. Nachdem alle verpflegt waren und sich beim Töggele austoben konnten, verabschiedeten wir uns von den netten Leuten der Kleinbrauerei.
Weiter führte uns die Kaffeefahrt ohne Kaffee Richtung Kerzers.
Vom Biergarten ging es in den Biogarten: Wir besuchten das Papiliorama. Rund 1000 Schmetterlinge in allen Farben und Grössen erwarteten uns. Einige hatten gar das Glück, dass sich die filigranen Tiere sie als Raststätte aussuchten. Neben dem Schmetterlingszelt, gab es auch ein Nocturama mit Fledermäusen und anderen nachtaktiven Tieren sowie einen Jungle Trek, der einem Urwald in Belize nachempfunden ist. Auch ein Streichelzoo durfte nicht fehlen. Die süssen Ziegen liessen bei Gian allerdings den Dernieren-Alptraum wieder hochleben.
Voller tierischer Eindrücke fuhr uns Bruno nach Yverdon-les-Bains, wo wir im Grand Hotel unsere Unterkunft bezogen. Während es sich einige in den Thermen gut gingen liessen, ruhten sich andere auf dem Zimmer aus oder nahmen einen Aperitif. Letzteres war jedoch aufgrund einer gleichzeitig im Hotel stattfindenden Hochzeit ein eher schwieriges Unterfangen. Da die Bar geschlossen war, wurden die Drinks gleich in unserem Speisesaal serviert. Das nachfolgende 3-Gang-Menu war ausgezeichnet. Auch wenn wir es etwas im Eiltempo verputzen mussten.
Quasi zum Dessert dieses schönen ersten Tages hatten einige Spieler noch eine Überraschung auf Lager. Katja, Anja, Rolf, Frank und Peter führten mehrere Sketche auf. Einige davon waren zuvor bereits am Fest des Quartiervereins zu sehen. Die Beiträge sorgten für viele Lacher und kräftigen Applaus. Während einige nach der Aufführung sich ins Land der Träume zurückzogen, nahmen andere noch einen Schlummertrunk oder spielten bis spät in die Nacht das mittlerweile TGF-legendäre Spiel „Werwölfle“. Dabei kam es unter anderem zu einem epischen und dramatischen Hexenduell zwischen Gian und Rolf, wie es nicht einmal J.K. Rowling hätte besser inszenieren können. Auch Chauffeur Bruno schloss sich der Runde an. Obwohl er mehrmals im Spiel heimtückisch ermordet wurde, sicherte er uns zu, uns dennoch auch am Sonntag weiter herumzukutschieren.