Theatergruppe Friesenberg jubiliert

Die Theatergruppe Friesenberg ist zwanzig Jahre alt geworden. Sie hat in diesen Jahren ihres Bestehens dreissig Stücke aufgeführt — und aus dem Reingewinn 13'000 Franken gemeinnützigen Institutionen gespendet. Eine respektable Summe, welche der Theatergruppe Friesenberg viel Ehre macht. Darum freut man sich, dass ihre Jubiläumsaufführung, (die Premiere war übrigens zugleich die 100. Vorstellung der Gruppe), Erfolg verspricht. Der grosse Saal im Restaurant Schweighof war bis zum allerletzten Platz besetzt, und ständig liefen Wellen von Gelächter und Gekicher über die Köpfe der Zuschauer hin. Bis zur letzten Minute verminderte sich diese gute Laune des Publikums nicht. Das sagt alles über das Stück „Früelig im Buechehof“ aus. Es geht hier um drei Hagestolze, die sich versprochen haben, nie zu heiraten, weil sie selber Herr und Meister auf ihrem stattlichen Bauernhof bleiben wollen. Unrasiert und ungewaschen und leicht komisch als Köche, so leben sie dahin, bis sie eines Abends ein kleines Kind vor der Haustüre finden. Sie nehmen es auf — und jetzt bricht die Mauer ihrer Weiberfeindschaft zusammen. Das Kind bekommt eine Pflegerin — jung, mit schwarzen Kirschenaugen und mit viel Mutterwitz. Mit all diesen Vorzügen verwandelt sie die Hagestolze in Hähne, die sich rasieren und sogar Kavaliers-Sitten annehmen. Dass es zum Schluss zu Liebe und Ehe kommt, ist klar. Die Spielleitung hatte Leo Seidl, die Dialektbearbeitung war von T. J. Felix vorgenommen worden, und man muss sagen: Die Leute auf der Bühne reden einen richtigen Gassen-Dialekt, saftig, würzig und unmissverständlich. Gespielt wird genau so, urchig und mit viel Sinn für Humor, aber auch mit der Fähigkeit, den Worten durch Gesten oder Bewegungen neue heitere Lichtlein aufzusetzen. Der Reingewinn wird übrigens geteilt: Eine Hälfte erhält das Mütter- und Säuglingsheim Pilgerbrunnen, mit der andern Hälfte reist die Gruppe nach Clavadel, um in einer Klinik zu spielen. Man sieht: Durch den Besuch der Vorstellung erhält man nicht nur einen vergnügten Abend, sondern auch das angenehme Gefühl, etwas Gutes zu tun. Nächste Vorstellungen: 19. und 20. März.