Reisebericht Theaterausflug 2004

Wieder, wie fast jedes Jahr wurden das Programm und der Ort des Theaterausfluges nicht bekannt gegeben. Am Samstagmorgen in der Frühe (8:30), hatten wir uns beim Friedhof Friesenberg zum Treffpunkt versammelt. Schön, es waren alle pünktlich erschienen, sodass unser Carchauffeur die Abfahrt planmässig in Angriff nehmen konnte. Die Fahrt führte uns über das Strassenverkehrsamt, Brunau in Richtung Sihltal. Wohin wohl die Reise gehen mag, fragten wir uns. Schon bald war ein Kaffee-Gipfeli-WC-Halt angesagt. Im Hotel Mövenpick in Sihlbrugg hatten wir nun Zeit bei Kaffee und Gipfeli die nötige Energie für den bevorstehenden Tag zu tanken. Ein Flip-Chart im Raum lud zum malen ein. Einige kunstvoll dargestellte Hinweise zum immer noch geheimen Programm auf dem Flip-Chart veranlasste zum Rätseln. Wohin, wohin? Kurz nach der Abfahrt wieder im Car mussten die Theaterfreaks, einen Tipp, wohin uns die Reise führt respektive wo wir übernachten, abgeben. Die geographischen Kenntnisse wurden jetzt natürlich gefordert. Mit der Auflösung aber wurde noch bis am Abend zugewartet.

Die Fahrt führte uns in Richtung Berner Oberland zum Seehotel Bären nach Brienz, wo wir uns zu einem feinen Mittagessen einfanden. Ca. um 13.00 Uhr fuhren wir dann weiter nach Meiringen zur Aareschlucht. Dort angekommen teilten wir uns in zwei Gruppen. Die Aareschlucht erstreckt sich in einer Länge von 1,4 km von Meiringen bis Innertkirchen. Der Felsriegel zwischen Meiringen und Innertkirchen heisst Kirchet. Die tiefe, wild-romantische Klamm wurde von den Wassern der Aare in Jahrtausenden aus dem Felsriegel des Kirchet gegraben und ist an der engsten Stelle kaum mehr als ein paar Meter breit. Hauptmann Peter Kaufmann erzählte eindrückliche Geschichten über die Kaverne, welche wir auf der gegenüberliegenden Schluchtseite bewundern konnten, aus dem zweiten Weltkrieg. Ebenso zeigte er uns den "Wurm" in einem Felsvorsprung. Viele mündliche Überlieferungen berichten, dass diese Schlange, im Volksmund "Tatzelwurm" genannt, in der Aareschlucht lebt. So erzählte beispielsweise eine Frau aus Innertkirchen im vorletzten Jahrhundert: "Als mein Vater Haselstecken am Kirchet sammeln ging, erblickte er auf einmal einen dicken Wurm, mit gestumpften Füssen auf sich zukriechen, mit einem grossen Maul, spitzigen Zähnen und fürchterlich dreinblickenden Augen. Als das Ungeheuer noch pfeifende Laute von sich gab, entfloh er in hellem Entsetzen nach Hause." ....uhh.. Gruselig!!! Schnell aus der Schlucht.

Beim Eingang/Ausgang Ost Innertkirchen schleckten wir noch ein Glace und dann ging es bergauf. Kurz der Hauptstrasse entlang und dann ab in den Wald und weiter durch schöne ländliche Gebiete mit echten Berner Bauernhäusern. Der letzte Teil kurz vor dem Ziel verlangte von ein paar Wenigen noch einen kleinen Konditionstest ab. Bravo an alle! Beim Restaurant Zwirgi angekommen, trafen wir die zweite Gruppe, diese hatte einen kurzen Teil der Aareschlucht besucht und wurde anschliessend mit dem Car zum Restaurant Zwirgi chauffiert.

Eine kleine Attraktion, für alle die noch mochten, war der Besuch der imposanten Reichenbachfälle. Dort soll es angeblich 1891 zwischen dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes und seinem Kontrahenten Professor Moriarty ein wildes Handgemenge gegeben haben, bei welchem beide in die Tiefe; in den Tod stürzten. Die Stelle bei dem Felsvorsprung, wo der Kampf stattgefunden haben soll, ist heute mit einem weissen Stern zu Ehren von Sherlock Holmes markiert.

Feine echte Meringues aus Meiringen sind uns im Restaurant Zwirgi serviert worden. Wer konnte da schon widerstehen!! Dass die Theatergruppe auch sportlich ist, hat sie nicht nur beim Aufstieg gezeigt, nein auch bei der Abfahrt vom Zwirgi nach Meiringen mit einem Trottinett. Die meisten flitzten in einem rasanten Tempo teils Asphalt- und teils Naturstrasse hinunter ins Tal. Die Erlebnisse von unterwegs konnten wir auf dem Spaziergang zum Hotel Sherlock Holmes nochmals untereinander vertiefen. Im Hotel angekommen, hatten wir uns alle wieder getroffen, wo wir uns verschiedentlich bis zum Znacht noch betätigten. Einige gingen in die Aqua-Fit-Stunde von Doris Kaufmann ins Hallenbad, andere haben sich zum Jassen getroffen oder sind zur Massage gegangen.

Hungrig haben wir uns um acht Uhr im Speisesaal getroffen, wo wir auch nach diversen Gängen wieder einmal satt wurden. Jemand (ich möchte an dieser Stelle keine Namen nennen), hat gemeint, Sherlock Holmes, sei sicher nachdem er in diesem Hotel logiert und gegessen hatte, absichtlich in den Tod gesprungen!! Nach dem Dessert mussten sich Edith Lörtscher und Peter Kaufmann durch eine Stichfrage messen. Beide hatten beim Wettbewerb im Car den richtigen Zielort Meiringen angegeben. Die Stichfrage lautete, bei wieviel Grad Celsius Meringues im Ofen gebacken werden. Beide gaben einen eher vorsichtigen Tipp ab. Die richtige Lösung lautete 140°. Die glückliche Gewinnerin war Edith, die echte Meiringer Merinques gewonnen hatte. Zur späteren Stunde haben sich die Jass-Freunde wieder gefunden, das Billard-Team und die Glücksspieler die „Meierten“. Einige Nachtschwärmer wollten noch um Mitternacht auf Entdeckungstour, wurden aber durch den plötzlichen Regenfall vom Himmel überrascht, sodass sie ihren Schlummertrunk noch im Hotel einnehmen mussten.

Morgenstund hat Gold im Mund... frisch und munter für neue Taten haben wir uns alle im Speisesaal zum Frühstück getroffen. Dass Vorhaben des zweiten Tages war natürlich erneut geheim. Die Carfahrt führte uns durch das regnerische Bernerländli Richtung Brienz nach Interlaken. Schon bei der Ausfahrt Interlaken, ist uns die Signalisation Mystery Park aufgefallen. Gehen wir eventuell dorthin, fragten wir uns. Unsere Vorahnung bestätigte sich. Wir steuerten direkt auf den Besucherparkplatz zu. Im Erlebnispark von Mitgründer Erich von Däniken wurden uns unerklärliche und doch real fassbare Welträtsel präsentiert. Wir alle bekamen beim Eingang Kopfhörer mit Funk. In den sieben verschiedenen Themenparks wurden wir jeweils via Kopfhörer über das Geschehen informiert. Die Zeit im Park verging wie im Flug. Wir mussten uns um 16 Uhr bereits beim Ausgang für die Heimfahrt einfinden. Rege Diskussionen, Staunen und Rätseln begleiteten uns noch auf der ganzen Heimfahrt nach Zürich. Einige machten ein kleines Nickerchen und Alex und Andrea hörten Musik aus einem Gerät im Tarnanzug. Im Friesenberg angekommen, hiess es voneinander Abschied nehmen. Bis zum Kegelabend am 1. Oktober oder gar länger bis zum Probebeginn respektive bis zu den Theateraufführungen im 2005.

Wir danken ganz herzlich dem Organisationsteam Silvia und Thomas Schweizer für den lässigen Ausflug!

Reiseziel:
Brünig, Meiringen, Aareschlucht, Reichenbachfälle, Mystery Park

Datum:
11. und 12. September 2004

Organisation:
Thomas Schweizer und Silvia Schweizer

Bericht:
Karin Brunold

Fotos:
Hans Pache