Das neue Vereinsjahr hat für uns nicht gut angefangen. Am 21. Februar 1987 bekam ich einen Brief der Familienheimgenossenschaft, der uns mitteilte, dass unsere Saalreservationen im Mai wegen eines Umbaus in Folge eines Konkurses annulliert seien. Sofort haben wir uns mit dem reformierten Kirchgemeindehaus Friesenberg in Verbindung gesetzt und konnten so 4 Aufführungen unseres „Gschtürm im Stägehuus“ wie geplant im Mai dort über die Bühne bringen, wobei auf die geplante Jubiläumsaufführung verzichtet wurde und diese somit zum zweiten Mal ins Wasser fiel.
Allen Problemen zum Trotz wurden diese Aufführungen ein Erfolg. Unter der Regie von Noldi Deuber, die leider nicht so ganz unseren Vorstellungen entsprach, haben wir alle unser Bestes gegeben. Unsere Judith hat zur rechten Zeit die Fäden in die Hände genommen und das in einer Zeit, in der sie durch private Sorgen belastet war. Ich kann nur sagen Hut ab vor so viel Kameradschaft und Einsatz.
Im Kirchgemeindehaus gab es für uns die Möglichkeit, in der Pause unsere Zuschauer zu bewirten. Heinz Pauli hat mit vielen Helfern den Laden geschmissen. Allen ein herzliches Dankeschön. Die ganze Aktion hat unserer Vereinskasse gutgetan.
Im August 1987 begannen die Proben erneut, um unser „Gschtürm“ für 4 Gastspiele, organisiert durch Hans Beyeler Senior im Auftrage der Sankt Nikolausgesellschaft der Stadt Zürich, aufzupolieren. Diese 4 Aufführungen fanden im September wieder im Restaurant Schweighof statt. So kamen wir in den Genuss wieder ein neues Bühnenbild zu bauen. Hanesch Auer hat sich für diesen Bühnenbau stark eingesetzt, was bei gleichzeitigem Spielen immer eine grosse Belastung bedeutet.
Unser aller Einsatz lohnte sich wieder, unser Publikum war zufrieden und so wird sich sicher der eine oder andere „Samichlaus“ auch in Zukunft ein Stück der Theatergruppe Friesenberg zu Gemüte führen.
Im Restaurant Schweighof wechselt schon wieder der Wirt. Ich hoffe, dass wir keine Überraschung erleben müssen und die Pachtübergabe für uns keine Probleme bringt. Sobald der neue Wirt arbeitet, werde ich mit ihm sprechen, damit wieder so schnell als möglich ein guter Kontakt entstehen kann.
Der Vorstand konnte die Vereinsgeschäfte in 5 Vorstandsitzungen und 2 Mitgliederversammlungen erledigen.
Am 24. Oktober 1987 habe ich mit Hans Beyeler Junior, Pia Fischer und Gabor Palfalvi die Requisiten und Kulissen geräumt und in unser Lager in Herrliberg transportiert. Das ist auf ausdrücklichen Wunsch von Herrn Rusterholzer passiert, zuständiger Mann der Familienheimgenossenschaft. Ich möchte mich bei diesen drei Helfern, die zu dieser Zeit noch nicht einmal Mitglieder von unserem Verein waren, ganz herzlich bedanken.
Alle Spieler und Helfer werden sich am Samstag, den 12. März im Restaurant Waldesruh treffen zu einem gemütlichen Zusammensein. Nähere Angaben werden Euch noch zugeschickt.
Am 23. Januar 1988 war ich mit Hans Bont an der Präsidentenkonferenz des Zentralverbandes Schweizerischer Volkstheater in Olten. Anregungen, damit die einzelnen Sektionen besser vom ZSV profitieren sollen, und das neue Kursprogramm für 1988 haben wir mitgebracht. Interessierte werden bei uns gerne Auskunft bekommen.
Wir stehen mitten in den Proben für unser neues Stück „Sprung in die Ehe“, bei dem Hans Beyeler Junior die Regie übernommen hat. Rolf Sieber hat sich bereit erklärt, den Bühnenbau zu übernehmen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.
Die neuen Aufführungsdaten sind: Premiere am 23. April 1987. Aufführungen: 30. April, 6., 8., 14., und 15. Mai.
Es hat sich in diesem Jahr wieder einmal gezeigt, dass Probleme eben nicht nur eine Belastung sind, sie schweissen uns auch zusammen und können so gesehen auch eine Bereicherung sein.
In diesem Sinne freue ich mich auf ein weiteres Jahr „Arbeit im Vorstand“ und aufs Spielen im Frühling.
Ich wünsche der Theatergruppe eine erfolgreiche Saison.
Eure Präsidentin
Giuliana Frei