Edi Huber wieder auf der Bühne

Der Volksschauspieler Edi Huber ist im Friesenberg zum ersten Mal nach neun Jahren wieder in einem Theaterstück zu sehen.

Edi Huber

Eine glanzvolle Premiere erlebte die Theatergruppe Friesenberg am Wochenende: Das Lustspiel „Manne und anderi Irrtümer“ von Claudia Gysel begeisterte die Zuschauer im ausverkauften Saal der reformierten Kirche Friesenberg. Das Stück bietet genau das, was das Stammpublikum erwartet: Zwei Stunden voller Verwechslungen, Irrtümer und turbulenten Szenen.

„Halte dir möglichst die Männer vom Leib“, rät die resolute Chefsekretärin Angela ihrer gehemmten Schwester Lisbeth gleich zu Beginn des Theaterabends. Diesem Ratschlag wird sie aber im Laufe des Abends selber immer schwerer widerstehen können. Dafür sorgen ihr Schwager Gustav und dessen Frau Dorli sowie Neffe Pierre. Weil auch Lisbeth ein Blinddate eingefädelt hat, weiss auf den ersten Blick niemand mehr genau, welcher Mann eigentlich zu welcher Schwester will. Den Überblick über das ganze Kuddelmuddel behält einzig Gaby Flum. Die gewitzte Kleptomanin nimmt die Pfeile Amors selber in die Hand und arrangiert nach eigenem Gutdünken das Zusammentreffen der Geschlechter. Die Laienschauspieler bieten alles, was zu einem vergnüglichen Abend gehört. Die Lacher und der Szenenapplaus des Publikums waren nicht nur Belohnung, sondern zeigten auch, mit wie viel Professionalität in den letzten Monaten in Wiedikon geprobt wurde.

Profi mit feinen Zwischentönen

Nach einer Pause von neun Jahren steht im Friesenberg der Profischauspieler und Regisseur Edi Huber wieder auf der Bühne, erstmals in einem von ihm inszenierten Stück. Der 81-jährige Wiediker, der früher mit Margrit Rainer und Ruedi Walter grosse Erfolge quer durch die Schweizer Theaterlandschaft feierte, ist für einen Darsteller eingesprungen, der aus familiären Gründen passen musste. Edi Huber war ganz in seinem Element und vor der Premiere ein wenig nervös. Wie verkraftet er die Doppelbelastung Regie und Schauspiel? Es sei eine spezielle Situation und eine Ausnahme, so Huber. „Ich werde nicht jünger, aber es ist ein schönes Gefühl, auf der Bühne zu stehen.“ Ein spezielles Vergnügen war es für die Zuschauer, die Schauspielerlegende spielen zu sehen. Den Gusti Häfeli spielt der Profi mit feinen Zwischentönen und im Duo mit Judith Pauli als betrunkene Lisbeth von Thurm hat er die Lacher sehr schnell auf seiner Seite.


Alle Aufführungen des Lustspiels „Manne und anderi Irrtümer“ sind ausverkauft.