Die Spielgruppe Friesenberg-Zürich hat bis jetzt für gemeinnützige Zwecke Fr. 9000.– des Reingewinns weitergegeben

Gestatten Sie uns, dass wir auf einen Satz in Ihrer Besprechung: „Man kann auch heikle Positionen mit neuen Ideen meistern“ in der vorliegenden No. 12 der „Schweizerischen Theaterzeitung“ zurückkommen.

Es heisst dort wörtlich: ... und neben dem DV Altstetten macht beinahe nur noch der DV Zürich von sich reden.

Ohne den beiden erwähnten Vereinen, deren Bestrebungen um das gute schweizerische Volkstheater wir voll und ganz anerkennen, in irgend einer Weise nahe treten zu wollen, möchten wir dazu doch einige Bemerkungen anbringen.

Es ist wohl zu wenig bekannt, dass die Theatergruppe Friesenberg-Zürich seit Jahren in der Stadt Zürich regelmässig und stets gut besuchte Vorstellungen gibt. Wenn wir auch noch auf kein „biblisches“ Alter zurückblicken können, so dürfen wir doch seit den 13 Jahren unseres Wirkens auf 44 Vorstellungen mit 17 abendfüllenden Stücken hinweisen. Dabei erwähnen wir zu Ihrer Orientierung nur die Stücke: 's Mündel, De Schützekönig, En asteckendi Gsundheit, En gmachte Maa, D'r Frau Gygax wird pariert, Einzelgänger, E gfreuti Abrächnig, Eidgenoss Chrättli, Winkelgässli 7, Em Willi si Frau, Hörnli & Öpfelschnitz, Föif Cherzli u.a., nebst einer grossen Anzahl kleiner und grosser Gastspiele.

Der Reingewinn aus unseren Aufführungen fliesst jeweils gemeinnützigen Institutionen zu. So dürfen wir in aller Bescheidenheit bemerken, dass wir auf diese Weise nahezu 9000 Fr. an Reingewinn weitergeben konnten. Selbstverständlich haben wir wie alle theaterspielenden Vereine die üblichen Unkosten. Aus diesen erwähnten Gründen dünkt es uns nicht richtig, wenn in einem Artikel, der die Verhältnisse des Volkstheaters in Zürich streift, unsere immerhin erfolgreichen Bemühungen übergangen werden.

Wir würden uns freuen, wenn sich einige Leser den 13. Februar 1960 für unsere Premiere „Zäh Tag Gratisferie“ reservieren würden. Mit dieser Vorstellung wollen wir zugleich den neuerstellten Saal mit Bühne eröffnen.

Der Reingewinn aus diesem Aufführungszyklus fällt den blinden Kindern der neu zu bauenden Blindenschule von Bern-Zollikofen zu.

Gerne hoffen wir, dass diese Ausführungen Ihr Interesse finden werden, möchten aber mit Nachdruck nochmals darauf hinweisen, dass wir mit diesen Zeilen keineswegs die Absicht hatten, irgendwelche Verdienste der beiden anfangs erwähnten Vereine zu schmälern, aber es schien uns wichtig, in der „Theaterzeitung“ darauf hinzuweisen, dass auch die Theatergruppe Friesenberg-Zürich im „Konzert“ mitwirkt.

Mit freundlichen Grüssen

Theatergruppe Friesenberg-Zürich
der Spielleiter: Leo Seidl