Jahresbericht der Präsidentin zuhanden der ordentlichen GV vom 5. Juni 1998

Und wieder erstatte ich Euch Bericht über das verflossene Vereinsjahr.

Ein Tag nach der letzten GV am 14. Juni 1997 waren wir mit 6 Personen bereit, am Waldrundgang der Rollstuhlpatienten, organisiert vom Quartierverein Wiedikon, bei dem wir Mitglied sind, mit zu helfen. Dieser Anlass fiel buchstäblich ins Wasser, wurde wegen strömenden Regen abgesagt.

Am 25. Juni dann Sitzung mit der Kirchenpflege. Haupttraktandum: Mietzinsaufschlag. Die Beratungen der Kirchenpflege sind noch nicht abgeschlossen. Der Entscheid steht noch aus.

Am 24. Juli haben Eva und Peter Schmid eine Tochter bekommen, und ich durfte im Namen des Vereins den beiden gratulieren.

Einen Tag darauf am 25. Juli feierte Arno Baldinger einen runden Geburtstag. Das Wetter liess zu wünschen übrig, trotzdem wurde die Feier im Freien sehr gemütlich, da genügend Aufwärmmaterial, das über die Blutbahn funktioniert, vorhanden war. An der schönen Limmat wars. Nochmals vielen Dank, Arno.

Samstag, der 2. August, war reserviert um den 2-tägigen Vereinsausflug sorgfältig vorzubereiten. Mit Judith Pauli zusammen habe ich diese Reise organisiert, und Heinz hat uns voll beim rekognoszieren unterstützt. Ihr wisst noch, nach Interlaken an die Tellfestspiele ging es, und zwar am 16. und 17. August. Mit dem Car war die Reise bequem und gemütlich. Allen hat es gefallen, wir hatten ein gutes Echo. Der Reisebericht im Info schrieb unser leidenschaftlicher Reisereporter Max Hochreuther. Vielen Dank.

Am 29., 30. und 31. August wurden 75 Jahre Vereinskartell Wiedikon gefeiert. Judith Pauli hat mich ans Bankett begleitet, und einige Spieler haben sich als freiwillige Helfer zur Verfügung gestellt. Man konnte nur staunen, im Service waren sie unschlagbar.

Am 27. September war unser Ausflug mit Rollstuhlpatienten aus der Krankenstation Friesenberg, den unsere Uschi Häberli organisiert hat. Fröhliches Beisammensein bei Speis und Trank und lüpfiger Musik von Heidi Hochreuther mit ihren Kolleginnen. Als Überraschung dann noch Joosli Brunold mit seiner Alphorn-Truppe. Unsere Gäste haben ganz andächtig gelauscht. Dazwischen wurde sogar das Tanzbein geschwungen. Alle waren gut gelaunt und fröhlich. Die Rollstuhlschieber haben vollen Einsatz gebracht, alles in Allem ein schöner Tag.

Am 24. Oktober hatte ich Premiere in Regensdorf, wo ich als Gastspielerin im Stück „Säg doch eifach ja“ dabei sein durfte.

Und schon am 27. Oktober erste Probe zu unserem Stück „Zimmer 12a“, ein Lustspiel in zwei Akten von Anthony Marriott und Bob Grant unter der Regie von Edi Huber. Bereits nach 5 Proben waren Regie und Spieler sich einig, es handelt sich um ein schwieriges Stück, und schon in der ersten Dezemberwoche wurden 2 Proben angesagt, das blieb so bis zur Premiere. Ein Probewochenende war auch in diesem Jahr unbedingt nötig.

Die Premiere war am Samstag, dem 28. März. Aufführungen: 3. / 4. / 8. / 17. / 18. / 26. April, sowie 1. und 2. Mai. Im Ganzen 9 Aufführungen.

Am Freitag darauf, am 8. Mai, haben wir ein Gastspiel angenommen für die Kulturkommission Oberengstringen. Es waren dadurch natürlich auch unsere Bühnenleute sowie auch die Technik besonders gefordert.

Das Stück ist sehr gut beim Publikum angekommen, es war wirklich ein Lachschlager. Auf der Bühne hatten wir dieses Jahr Lazarett­ähnliche Zustände. Zuerst fiel Fredy Warthmann die Treppe hinunter und seine Rippen liessen nicht mehr alle Sprünge zu, dann spukte bei Judith Pauli das Knie, und auch Peter Kaufmann wollte dabei sein und brach sich auf den Termin des Gastspiels den Fuss. Tapfer humpelte er über die Bühne, indessen seine Stöcke herrenlos an der Garderobenwand lehnten. Ich schaute sie mir an und dachte dabei: Im Notfall sind wir wirklich ein kollegiales Team – schön. Judith sowie auch Peter mussten unters Messer, aber mittlerweile geht es allen wieder besser. Danke fürs Durchhalten.

Dann war da jeden Abend schon bei der Begrüssung Musik dabei, Joosli Brunold hat mit seinem Freund Sepp Steffen dem Publikum wieder viel Freude gebracht und den Theaterabend sicher aufge­ wertet.

Für die Bühne wurden die Kulissen diesmal ausgeliehen, und ich hörte von den Spielern, dass die Qualität nicht zu vergleichen sei mit selbstgebauter Bühne von Roger Bühler und Kurt Städeli. Das ist sicher ein Kompliment an unsere Bühnenbauer.

Requisite war diesmal Sache von Judith Pauli. Souffliert haben Albert Beutler und Heidi Hochreuther. Maske wie jedes Jahr Fränzi Bühler. Ton und Technik Reini David, Thomas Schweizer und Arno Baldinger. Das OK geleitet hat Uschi Häberli. Für die Presse Elisabeth Schwander. Fotos: Johannes Pache. Fürs Programm zeichneten Christian Dietrich und Arno Baldinger. Die schönen Blumensträusse vom Blumengeschäft Balsiger. Flugblattverteilung Hans Bont und sein Team. Der Billettvorverkauf Joosli Brunold, und ich glaube ein grosser Anteil geht auch an seine Frau Margrit. Für das leibliche Wohl in der Theaterbeiz sorgte Marianne Kim mit vielen Helfern. An der Abendkasse, an der es manchmal sehr hektisch zugeht, sassen Uschi und Joosli. Auch wurden wieder Nummern auf Stühle geklebt, Stühle aufgestellt und wieder weggeräumt. Viele Arbeiten hinter den Kulissen ermöglichen erst einen reibungslosen Ablauf der Theaterabende. Der Dank geht an alle die dazu einen Beitrag geleistet haben.

Ein Höhepunkt war in diesem Vereinsjahr sicher auch der 3-tägige Kurs mit Jürg C. Meyer, der zwischen den Proben am freien Wochenende vom 9., 10. und 11. Januar allen Spieler und sonstigen Kursteilnehmern viel Anregung, Kameradschaft und Freude an verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten brachte.

Ich konnte darauf dann auch einen Theaterbesuch in Altstetten organisieren, wo der besagte Kursleiter Regie führte.

Dann war ich am 22. Januar an einer Präsidentenkonferenz des Vereinkartells Wiedikon, bei der wir informiert wurden über die Möglichkeit einer Auflösung des Kartells. Nach Delegationsversammlungen im März vom Vereinskartell sowie des Quartiervereins Wiedikon folgender Beschluss:

Die Funktion des Vereinskartells als Dachorganisation der Wiediker Vereine werden dem Vorstand des Quartiervereins Wiedikon übertragen. Eine Vereinsbeauftragte Frau Madeleine Antosiewicz sorgt dafür, dass die Aktivitäten im Sinne der bisherigen Tätigkeiten des Kartells fortgeführt werden.

Am 16. Mai wurde unser Verein eingeladen zum 3-fachen Jubiläum von Freddy Bont in Herrliberg. 30 Jahre Ehe, 25 Jahre im Schlatt und 10 Jahre eigene Firma, waren ihm Grund genug ein ganz tolles Fest auf die Beine zu stellen, bei dem wirklich nichts fehlte.

Wir haben dann auch mit vollem Bauch gesungen und getanzt bis spät in die Nacht. Danke Freddy, dass wir dabei sein durften.

Und so liegen Freud und Leid manchmal nah beieinander. 2 Tage vor der GV bin ich benachrichtigt worden, dass unser Willy Gerber verstorben ist.

Wir haben einen Spieler verloren mit einer ganz eigenen Persönlichkeit, in erster Linie aber haben wir einen Kollegen verloren. Er war einer von den Stilleren, nie zynisch, nie ironisch, nie frech, einer, den man ins Herz schloss und da bleibt er auch. Und es ist auch bestimmt keine Floskel wenn ich sage: Willy wir werden Dir ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Vorstand kam in diesem Jahr mit 6 Sitzungen aus. Ich bedanke mich bei allen Vorstandsmitgliedern für ihren Einsatz zum Wohle des Vereins. Wir werden unsere Arbeit gleich am 29. dieses Monats wieder aufnehmen, um erneut Theateraufführungen im Frühling 99 zu organisieren, und ich wünsche dem Vorstand toi, toi, toi, bei dieser nicht immer so einfachen Arbeit.

Ein erfolgreiches Vereinsjahr wünscht die Präsidentin
Giuliana Frei