Jahresbericht des Präsidenten zuhanden der ordentlichen GV vom 6. Mai 1986

Ein Vereinsjahr ist wiederum vergangen, ein Jahr das uns mit Ausnahme von Gastspielen, keine Aufführungen brachte. Ich möchte in meinem Bericht die Gründe für das Ausbleiben der Frühjahrsaufführungen und den Jahresablauf kurz skizzieren.

An der ordentlichen Generalversammlung vom 2. April 1985 wurden die beiden aus der Theatergruppe austretenden Vorstandsmitglieder Werner Schwander und Irma Kuhn durch die bewährten Giuliana Frei und Judith Pauli ersetzt. Der Präsident und die übrigen Vorstandsmitglieder wurden mit grossem Stimmenmehr in ihrer Funktion bestätigt. Der Vorstand erledigte die Vereinsgeschäfte in 4 Vorstandssitzungen und 2 Mitgliederversammlungen. Dringende Fragen und Informationen konnten im Bedarfsfalle an den Theaterproben behandelt werden.

Wie immer wurde dem Thema „Stückwahl“ viel Aufmerksamkeit geschenkt. An seiner Sitzung vom 27. Juni 1985 beschloss der Vorstand, Carl Hirrlingers Dreiakter „De Brütigam vo minere Frau“ aufzuführen. Die Spieldaten wurden auf den 8., 14., 15., 21. und 23. März 1986 festgesetzt, wobei eine Aufführung als reine Jubiläumsaufführung mit Tanz gedacht war. Regisseur Hansruedi Herrmann erliess im Juni an alle Mitglieder ein Rundschreiben mit der Aufforderung, zum guten Gelingen dieses Jubiläums beizutragen und alle Kräfte in den Dienst der Sache zu stellen.

Die Theatergruppe Friesenberg wurde am 12. März 1976 in ihrer jetzigen Form gegründet, feiert also dieses Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Die ersten Aufführungen der Theatergruppe fallen aber auf das Frühjahr 1946 unter der Leitung des legendären Leo Seidl. Die Rollenverteilung zum neuen Stück versprach jubiläumswürdige Aufführungen. Doch es sollte wieder einmal anders kommen. Hansruedi Herrmann musste schon nach den ersten Proben seine Mitwirkung aufkündigen. Berufliche Pflichten, die ihm neu übertragen wurden, liessen ihm keine Zeit mehr für die Probenvorbereitung und zur Einstudierung des Stückes. Der Vorstand sah sich unerwartet veranlasst, nach neuen Wegen zu suchen.

Um Zeit zu gewinnen wurden die festgelegten Spieldaten aufgegeben und die Aufführungen auf den Herbst 1986 verlegt. In der Person von Noldi Deuber, dem ehemaligen Präsidenten der AZT, konnte ein Regisseur gefunden werden, der sich dem Volkstheater sehr verbunden fühlt. Für seine spontane Bereitschaft, uns aus der Klemme zu helfen, möchte ich an dieser Stelle unserem Noldi den Dank der Theatergruppe aussprechen. Mit dem neuen Stück „Gschtürm im Schtägehuus“, ebenfalls von Carl Hirrlinger, stehen wir nun mitten in den Proben.

Bei dieser Gelegenheit darf ich auch unser neues Mitglied Hannesch Auer in unserem Kreise herzlich begrüssen und ihm für die erste Rolle ein herzhaftes toi, toi, toi zurufen.

Zu den Aktivitäten des Vereins gehört der traditionelle Ausflug, der uns diesmal zum nahen Uto-Staffel führte. Dort genossen wir bei einem Nachtessen ein paar frohe und gemütliche Stunden.

Erwähnenswert erscheint mir auch das Gastspiel anlässlich der Delegiertenversammlung des Seesänger-Verbandes in Herrliberg. Auf einer grossen Bühne liessen wir den Einakter „S'Gläuf bim Zimmerherr“ über die Bretter gehen.

Da ich nun am Ende meiner zehnjährigen Präsidialzeit stehe, seien mir ein paar persönliche Gedanken erlaubt. Vorerst möchte ich allen danken, die mitgeholfen haben, die Theatergruppe Friesenberg zu dem zu machen, was sie heute ist. Ich bin überzeugt, dass der gute Name unserer Theatergruppe von neuen Kräften weitergetragen wird, zur Freude unseres treuen Publikums. Ein dynamischer Verein, mit einem gesunden Geist kann auch einmal einen Sturm verkraften, ohne dabei Schaden zu nehmen. Ich wünsche meiner Theatergruppe Friesenberg eine erfolgreiche, viel Freude bringende Zukunft.

Euer Präsident
Walter Schmid