Lässig, cool, mit Rollbrett

Edi Huber als Fotomodell in der aktuellen Swisscom-Kampagne.

„Sorry, nur für unter 22-Jährige“ verkündet ein Inserat und mittendrin steht Edi Huber – für einmal in ungewöhnlicher Aufmachung. Lässig, cool, mit Turnschuhen und Rollbrett und einem Blick, der den Schauspieler von früher verrät. Die Anzeige erschien in der vergangenen Woche in verschiedenen grossen Tageszeitungen.

Edi Huber, der einst mit Grossen wie Ruedi Walter und Margrit Rainer auf der Bühne stand, ist sich nicht zu schade, mit 77 Jahren noch als Fotomodell zu arbeiten. Er lächelt, schüttel den Kopf: „Die Gage ist ein willkommener Zustupf an meine AHV und das Foto-Shooting hat einen Riesenspass gemacht“, erzählt der ehemalige Volksschauspieler, der im vergangenen Juli eine Agenturanfrage für eine Swisscom-Kampagne bekam. „Dann“, erinnert er sich, „ging alles sehr schnell.“

Ab ins Fotostudio nach Bülach, wo er sich unzählige Male in neue Kleider stürzen musste und ein Profi über 200 Fotos schoss. Der Fotograf musste nicht lange mit Edi Huber Posen üben: Als Schauspieler weiss er seine Mimik auch heute noch bestens in Szene zu setzen. „Die Aufnahmen haben etwa drei Stunden gedauert, dann war alles im Kasten.“

Kreuzfidel und ausgelastet

Ist er mit dem Resultat zufrieden? „Ich sehe mich zwar nicht so verwittert, mit vielen Falten und müdem Blick, wie ich im Inserat erscheine, aber das muss wohl so sein.“ Seine Frau habe bei der Zeitungslektüre das Inserat überblättert, hingegen beim Einkauf und Spaziergang durch Wiedikon, wo Edi Huber seit vielen Jahren wohnt, wird er ständig angesprochen. „Die Reaktionen, auch von Jungen, sind positiv.“

Edi Huber, wie man ihn kennt.

Edi Huber geniesst das Rentnerdasein, ist kreuzfidel, und als Regisseur verschiedener Amateurtheater voll ausgelastet. In diesen Tagen beginnt er die Arbeit mit der Theatergruppe Take-Off und auch die Theatergruppe Friesenberg und jene in Regensdorf schwören seit Jahren auf seine Erfahrung in Komödien, Schwänken und Lustspielen. „Es ist eine schöne Tätigkeit, mit Menschen, die als Berufstätige ihr Schauspieltalent ausleben, arbeiten zu dürfen, und die Arbeit als Regisseur hält mich fit.“ Die nächste Premiere geht Anfang nächsten Jahres über die Bühne. Die Proben beginnen in diesen Tagen.