Reisebericht Theaterausflug 2009

Dieser Bericht ist ein Gemeinschaftswerk des Vorstandes.


Uschi Häberli

Pünktlich um 11.30 Uhr wurden wir in den bereitstehenden Car verfrachtet. Wie jedes Jahr wussten wir nicht, wohin uns die Reise führte. Mit 45 gutgelaunten Personen an Board ging’s Richtung Sihltal. Bald verteilte Fredy Bont den Männern kleine Flaschen mit giftgrünem Inhalt, ein sogenannter Gärtner-Trank. Weil ich natürlich insistierte, bekam ich auch eine. Wo bleibt denn da die Gleichberechtigung!?

In Luzern direkt am See wurden wir in einer wunderbaren Gartenwirtschaft zu Tisch gebeten.

Nach einem feinen Salatteller mit Poulet, die Vegetarier mit Pilzen und Gemüse, stiegen wir gestärkt in den Car und kletterten über den Brünigpass nach Meiringen.

Im Parkhotel du Sauvage checkten wir ein und bezogen wunderschöne Zimmer. Wir liegen immer feudaler! Früher mussten wir im Massenlager nächtigen, was zwar auch oft sehr lustig war.


Peter Kaufmann

Auf den Zeitpunkt des Apéros erschien der Hoteldirektor persönlich und schilderte uns die Geschichte des alterwürdigen Hotels im Jugendstil, erbaut in der Blütezeit des Tourismus um 1880. Und natürlich auch über den berühmtesten Gast, Sherlock Holmes, dessen Museum 25 Meter neben dem Hotel liegt.

Während der Ansprache begann ein in der Nähe deponierter Aktenkoffer zu pfeifen, knallen und tröten, eine aufgeregte Gestalt, Typ Mafioso, bewegte uns zu einem Rundgang in die nähere Umgebung. Dabei gerieten wir an einen von der Polizei abgesperrten Tatort eines Verbrechens, eine Leiche lag auf dem Boden, nur notdürftig abgedeckt. Eilig verliessen wir die Szene, immer wieder gestört von einem planlos herumirrenden Clochard, dessen Verhalten war mehr als suspekt.

Im Sherlock Holmes Museum erhielten wir dann endlich den nervenberuhigenden Apéro. Doch schon drängten sich Freunde des Mafioso Typen zwischen uns. Wir erfuhren, dass Sir Edward A. Sophie gestorben sei und wir an den Feierlichkeiten teilnehmen dürften. Alle erhielten wir tolle Namen, die einen Bezug zur Familie des verstorbenen aufwiesen. Und wir durften an der Testamentseröffnung dabei sein.

So ging es denn den ganzen Abend weiter, wir waren mittendrin in einem Theater, wobei einige von uns mitspielen mussten, ohne ein Textbuch oder auch nur einem Schimmer von der Handlung. So war dann improvisieren angesagt. Am Ende erfuhren wir, dass der Schuldige – wie könnte es anders sein – der Chauffeur war!


Reini David

Neben der stets mit neuen Überraschungen aufwartenden Abendunterhaltung, wurden wir natürlich auch kulinarisch mit einem hervorragenden Abendessen verwöhnt, welches uns in mehreren Gängen zwischen den einzelnen Darbietungen im wunderschönen Saal des Parkhotel du Sauvage gereicht wurde.

Nach dem grossen Finale von „Mord im Hotel“, inszeniert von der City-Art Künstleragentur, welche von allen Beteiligten mit grossem Applaus gewürdigt wurde, weihte uns Rolf in die geplanten Geschehnisse des nächsten Tages ein: Eine Fahrt mit der Gelmerbahn stand auf dem Programm. Vielen von uns sagte dies erst einmal gar nichts, bis Rolf ein beeindruckendes Foto von der Gelmerbahn umher reichte, welches dann doch für das eine oder andere bange Gesicht sorgte.

Denn die Gelmerbahn ist nichts anderes als die mit 106 % Steigung steilste Standseilbahn Europas, die zum Gelmersee (1850 m.ü.M.) hoch führt. Schnell war geklärt, dass 106 % Steigung nicht überhängend ist, was dann doch wieder für etwas Erleichterung unter den Teilnehmern sorgte.

Gespannt auf den nächsten Tag begaben sich die ersten von uns zu Bett, während andere noch einen Schlummertrunk in der Hotel-Bar zu sich nahmen. Für den Vorstand war allerdings noch etwas Arbeit angesagt. Die Stückwahl stand noch auf dem Programm, und so traf man sich dann noch zu einer nächtlichen „Mitternachts-Vorstandssitzung“ im mittlerweilen fast leeren Saal.


Jeanine Erni

Spät nachts, nachdem auch die letzten Nachtschwärmer endlich ausgetrunken hatten und sich zu Bett begaben, wurde es langsam ruhig im Sherlock Holmes Hotel und die Nachtruhe war eingekehrt.

Beim ersten Hahnenschrei fand man bereits die ersten TGF-ler im Frühstückssaal. Nach und nach begaben sich auch die Siebenschläfer dazu. Leider können wir nichts über Vorfälle zwischen frühmorgens und ca. 10 Uhr berichten da sich bekannterweise auch die Ernis zu den Siebenschläfer zählen. Aber was wir ganz bestimmt berichten können: „Das Frühstücksbuffet war ein Schmaus!“

Um 10 Uhr ging das Programm von Conny und Rolf weiter. Wir besammelten uns alle vor der Hoteleingangshalle und, wie jedes Jahr, mussten alle Helfer und Spieler inklusiv Anhang für ein Fotoshooting posieren. Nachdem der TGF-Starfotograf aka Doris Kaufmann uns endlich im Kasten hatte, kam auch bereits der Bus angefahren. Das Gepäck wurde verstaut und wir nahmen unsere Plätze wieder ein. Es ging weiter Richtung Grimselpass–Handegg und zwar zur bekannten Gelmerbahn.

Die Gelmerbahn wurde für den Bau der Gelmerstaumauer und der Wasserzuleitung zum Kraftwerk Handeck gebaut. Sie nahm ihren Betreib 1926 auf, und im Jahr 2001 wurde sie der Öffentlichkeit freigegeben. Die Streckenlänge beträgt 1028 Meter, diese bezwingt die Gelmerbahn mit einer Fahrgeschwindigkeit von 2 m/s in 10 Minuten. Der Nervenkitzel beginnt aber schon bevor man die steilste Standseilbahn der Welt betritt. Gleich bei der Talstation der Bahn befindet sich nämlich die neue Hängeseilbrücke, die in 70 Metern Höhe über die Schlucht des Handeggfalls führt. Die Gelmerbahn weist eine spektakuläre Steigung von 106 % auf.

Oben gelangt man in die prächtige Gebirgswelt rund um den Gelmersee. Hier kann man wunderbar entspannen oder zu einer Wanderung oder Bergtour in die Grimselwelt starten. Mit bleichen Gesichtern und zitternden Knien begaben wir uns auf Entdeckungsreise über Staumauer und um den Gelmersee.


Edith Engler

Bei traumhaftem Wetter wanderten wir drauflos und genossen die herrliche Alpenwelt. Leider war der Weg mancherorts etwas rutschig vom Morgentau, sodass wir aufpassen mussten um nicht zu stürzen. Wir wanderten und wanderten, und der See schien nicht mehr aufzuhören. Irgendwann merkten wir, dass wir in Zeitnot gerieten. Denn bevor wir die Gelmerbahn in der Talstation bestiegen, erhielten wir Zettel mit der aufgedruckten Zeit der Bahn, mit welcher wir wieder hinunterfahren mussten (beschränkte Platzzahl). So mussten wir die letzten Meter beinahe rennen um unsere Bahn nicht zu verpassen. Von Hans Pache erfuhren wir später, dass er der gestürzten Judith im letzten Moment zu Hilfe eilte, bevor diese drohte, kopfüber in den See zu rutschen.

Nun kam die vermeintliche Hororfahrt runter ins Tal. Aber die Angst war bei den meisten umsonst, denn die Talfahrt erwies sich komischerweise weniger schlimm als die Bergfahrt.

Zufrieden und um ein Abenteuer reicher machten wir uns auf den Weg zum Restaurant in der Nähe des Parkplatzes, wo wir uns in der Gartenwirtschaft an die Sonne setzten und eine wohlverdiente Stärkung zu uns nahmen. Dann war es Zeit, den wartenden Car zu besteigen.


Ein herzliches Dankeschön an Conny und Rolf für einen unvergesslichen und sehr unterhaltsamen Theaterausflug.


 

Reiseziel:
Meiringen und Gelmerbahn

Datum:
5. und 6. September 2009

Organisation:
Rolf Brunold und Conny Vonlanthen

Bericht:
Vorstand

Fotos:
Max Hochreuther und Arno Baldinger